Dance Theater

Der Wolf, ein ständig präsentes symbolisches Wesen in der Vorstellung der Menschen, repräsentiert menschliche Ängste und Annäherung an Fremde. Diese Personifizierung des Wolfs, mehr menschlich als realistisch, ruft eine universelle Wahrheit über uns selbst hervor: Wer ist dieser Wolf, der in jedem von uns lebt? Und wie hilft es uns, wir selbst zu werden? Durch einen dunklen Raum verfolgen wir die Reise eines Individuums der Selbsterkenntnis. Verschiedene Faktoren wie Raum, Klang, Stimme und Text werden dieses Solo wie eine spielerische Reise gestalten, die die Enthüllung eines Individuums nachzeichnet.

Larbi Namouchi, geboren 1984 in Tunis, war bereits in jungen Jahren fasziniert vom Zirkus und den Kampfkünsten. Als Kind begann Larbi Namouchi mit den Tänzen der Hip-Hop-Kultur, traditionellen Tänzen und dem Sufismus. Zwischen 1998 und 2005 schloss er sich Gruppen wie Syhem Belkhodja und Imed Jemaa an. Im Jahr 2005 erhielt er ein Stipendium und studierte an der International Dance Academy in Paris im Rahmen einer multidisziplinären Ausbildung. Seitdem hat er mit vielen Choreografen und Künstlern aus verschiedenen Disziplinen wie Yann Lheureux, Fabienne Berger, Boris Charmatz, Benoit Lachambre, Tonia Shilling, Abou Lagraa, Sandra Martinez Dahou, Omar Ghayatt, Christophe Honoré, Ashley Wright zusammengearbeitet. Larbi Namouchi nahm an mehreren Festivals, Video-Tanzprojekten, Filmen und Aufführungen teil. Im Jahr 2017 gründete er die Compagnie Shafak in Lyon. Seitdem setzt er seine Arbeit und Erforschung durch eigene Werke und die anderer fort, bleibt dabei körperlich und geistig frei und mobil.

Margot Libange, vielseitig interessiert, beschäftigte sich früh mit verschiedenen Formen darstellender Kunst wie zeitgenössischem und klassischem Theater, Gospelgesang sowie Hip-Hop- und Jazztanz. Ausgebildet in zeitgenössischem Tanz und moderner Literatur zwischen Frankreich und Deutschland, hat sie für verschiedene Choreografen gearbeitet, die alle am Extrem des Genres stehen: Abou Lagraa und Nawal Aït Benalla (Compagnie La Baraka), Abdou N’Gom, Anna Anderegg (Asphalt Piloten), Franka Marlene Foth (FMKF) und Johana Malédon (Compagnie Mâle). Ihr Tanz ist hybride, bedingt durch ihre vielfältigen Einflüsse. Ihr Universum kommt im Kontrast von Rhythmen, den vielfältigen Qualitäten in Stärke und Ebenen, der multidirektionalen Ausrichtung des Körpers und der Nutzung der Stimme zum Ausdruck. Sie betrachtet Körper als gemeinsamen Teil von Individuen, als Spielfeld, um ihre Einzigartigkeit auszudrücken. Margot Libanga ist Tänzerin, Bewegungskünstlerin und seit 2020 Choreografin, Co-Künstlerische Leiterin und Produktionsleiterin der Shafak Company an der Seite von Larbi Namouchi.

*Im Rahmen der Contemporary Asian Performing Arts and Performance Art Season (CAPAS2024 Göttingen), organisiert vom Deutschen Verein für Asiatische Kunst e.V., ist “Le Loup” eine von sieben vorgestellten Produktionen, die das Thema “Kunst, Wissenschaft und Technologie” erkunden.